Mit peristaltisch erzeugtem Vortrieb durch die Luft 2 schwimmen, analog zu einem Fisch im Wasser. Mittlerweile hat dieses Luftschiff aktiv durch elektroaktive Polymer-Folien betriebene Höhen- und Seitenruder. Quallen als Inspirationsquelle für neuartige Antriebe bei Gasballonen zu bemühen, ist naheliegend - besteht doch eine Qualle selbst zu 99% aus Wasser. Das Gewichts-/Volumenverhältnis liegt bei den Wasserquallen bei ca. 1:1. Das Gewichts-/Volumenverhältnis bei einem Gasballon liegt ebenfalls bei ca. 1:1 im Vergleich dazu. Fossilienfunde von Quallen deuten auf eine Überlebensfähigkeit seit über 500 Millionen Jahren hin. Die Quallen haben sich damit immer wieder an die unterschiedlichen Umwelt- und Lebensbedingungen angepasst und sind so wahre Überlebenskünstler geworden. Die Diversität der unterschiedlichen Quallenarten deuten auf einen hohen Grad der Anpassungsfähigkeit hin. AirJelly ist eine funkferngesteuerte Luftqualle mit einem zentralen elektrischen Antrieb und einer intelligenten, adaptiven Mechanik. AirJelly besteht aus einem mit Helium gefüllten Ballon mit einem Durchmesser von 1,35 Meter. Hieraus ergibt sich ein Befüllvolumen von 1,3 Kubikmeter Helium. Da ca. 1 cbm Helium ca. 1 Kilogramm Gewicht trägt, darf das Gesamtgewicht von AirJelly mit Hülle und allen Anbauten ca. 1,3 Kilogramm nicht überschreiten. Gibt es eine Möglichkeit, die Fortbewegungsart der Quallen im Wasser auch in der Luft als Antrieb zu nutzen? Ist es also möglich, mit einer Qualle im Luftmeer zu „schwimmen“, wie dies eine Qualle im Wasser tut? Diese Fragen standen am Anfang der Entwicklungen von AirJelly. Die Geschichte der „Luft-Schiffahrt“ kennt die Analogie zwischen den Medien Wasser und Luft schon seit den ersten Gasballonfahrten durch Jacques Alexandre César Charles, der am 1. Dezember 1783 zusammen mit Noel Robert die erste bemannte Gasballonfahrt von Paris aus durchführte. Die Gondel der „Charlière“ war in der Form eines Schiffsrumpfes ausgebildet. Auch der Ballon des französischen Ballonfahrers Jean Pierre Francois Blanchard der zusammen mit Dr. John Jeffries am 7. Januar 1785 den Ärmelkanal von Dover nach Calais überquerte, nutze eine Gondel in Form eines Schiffsrumpfes. So ist es verwunderlich, dass diese Analogie in der Vergangenheit nicht dazu geführt hat, Antriebe, welche von Meeresbewohnern benutzt werden, auf Antriebe im Bereich der Luftfahrt zu übertragen. Die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA) in Dübendorf bei Zürich hat im Jahr 2005 ein Konzept vorgestellt, bei dem die Hülle eines Luftschiffes mit elektroaktiven Polymer-Folien aktuiert werden soll. Das Luftschiff soll im Luftmeer Zentraler elektrischer Antrieb mit Kurbelmechanik
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