Diese Daten werden über OPC UA (Standard für den Datenaustausch als plattformunabhängige, serviceorientierte Architektur) weiterkommuniziert an das Gateway. Im Gateway können mehrere Messungen zusammengeführt werden. Von dort werden die Verbrauchswerte an die Microsoft-Cloud Azure gesendet. Dazu wird das Protokoll MQTT (offenes Netzwerkprotokoll für Machine-toMachine-Kommunikation) genutzt, in der Demo sogar mit sekündlichen Messages. Die Azure Cloud ist der richtige Ort, um die Verbrauchswerte, zusammen mit vielen anderen Datenquellen, zu speichern, zu aggregieren und zu verrechnen. So können zum Beispiel tagesaktuelle Umrechnungsfaktoren für die Energie mit einfließen. Für die jeweilige Maschine stehen die Werte dann wieder im Standard der Verwaltungsschale (englisch: Asset Administration Shell), zusammen beispielsweise mit digitalem Typenschild und Datenblättern, interoperabel bereit. Es kann von verschiedenen Systemen auf diese Werte zugegriffen werden. CESMII nutzt die gleichen Ausgangsdefinitionen, um ein Smart Manufacturing Profile für Energiekenngrößen zu beschreiben und mittels Dashboards zu visualisieren. Das Projekt zeigt die Interoperabilität beider Ansätze auf. Weitere große Industriepartner nutzen ebenfalls die entwickelten Modelle. 8.1 Energieinnovationen Nachhaltigkeit und Effizienz sind eine Herausforderung für alle. Mehr denn je wird uns derzeit bewusst, wie gefährdet unser Planet ist. Umweltprobleme müssen angegangen werden, ohne die soziale und wirtschaftliche Entwicklung zu gefährden. Zudem schießt der Energiebedarf in die Höhe. Die Energielandschaft muss neu gedacht werden, um den Bedarf auf nachhaltige Weise zu decken. Wenn es um eine nachhaltige Zukunft geht, zählt jede Maßnahme. Regierungen arbeiten an nationalen Agenden, um Aktivitäten zu koordinieren und globale Ziele zu setzen. Es werden gesetzliche Rahmen und politische Maßnahmen im Zusammenhang mit einer nachhaltigen Entwicklung und Ökologie entwickelt. Eine zunehmende Anzahl von Unternehmen setzt bereits Nachhaltigkeitsziele um und entwickelt neue Strategien, um diese zu erreichen. Doch auch Privatpersonen sollten für Umweltfragen sensibilisiert werden, um ihr Konsumverhalten zu ändern. Bildung als Schlüssel zu umweltfreundlichen Innovationen Das Streben nach Nachhaltigkeit und Effizienz durchdringt alle Berufsbilder. Der entscheidende Erfolgsfaktor ist dabei die Bildung. Menschen müssen befähigt werden, Entscheidungen unter Berücksichtigung von Energie- und Umweltfragen treffen zu können. Dabei sollte das nachhaltige Denken bei aktuellen und zukünftigen Arbeitnehmern verankert werden. So sollten beispielsweise Fachkräfte in der Fertigung in der Lage sein, den Energieverbrauch, insbesondere den von Strom, in verschiedenen Systemen und Technologieanwendungen zu über- wachen, zu messen und zu verwalten. Elektrofachkräfte müssen Systeme zur Erzeugung erneuerbaren Energien verstehen, installieren, betreiben und Fehler beheben können. Nur mit diesen Kompetenzen können Sonne und Wind in Strom für den lokalen Verbrauch verwandelt werden, beispielsweise für Privathaushalte, Gewerbe- oder Industrieanlagen. Energietechniker integrieren Technologien, welche die Effizienz, Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit des Stromnetzes verbessern, wie Geräte der Leistungselektronik oder erneuerbare Energiequellen. Digitale und umweltfreundliche Technologien ermöglichen es Fachkräften für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik (HLK), Gebäude energieeffizienter zu gestalten. Darüber hinaus können Verfahrenstechniker intelligente Mess- und Steuergeräte einsetzen, um die Ressourceneffizienz zu verbessern. Lernlösungen zum Aufbau von relevanten Fähigkeiten Basierend auf dem fundierten Know-how im Bereich der Fabrik- und Prozessautomatisierung sowie der Didaktik bietet Festo Lernlösungen zum Kompetenzaufbau in zahlreichen Bereichen an: Energieeffizienz, ressourceneffiziente Prozesse, regenerative Energieerzeugung und -speicherung, Wassertechnik, Modernisierung der Stromnetze, Elektrifizierung der Industrie, Elektromobilität oder Gebäudesystemtechnik sind nur einige Beispiele. Die im digitalen Lernportal Festo Learning Experience (Festo LX) abrufbaren Lerninhalte decken nicht nur technische Fähigkeiten ab. Dort werden auch Soft Skills vermittelt, die in multidisziplinären Teams notwendig sind, wie z. B. Problemlösungs- und Entscheidungsfähigkeit, Kreativität und Kommunikation. 8.2 CO2-Monitoring in der laufenden Produktion Das kontinuierliche Überwachen und Optimieren von Energieverbräuchen ist aufgrund des Klimawandels ein wichtiges Thema. Gemeinsam mit CESMII, der Plattform Industrie 4.0 und Microsoft haben Festo und Festo Didactic daran gearbeitet, die neuesten Entwicklungen rund um Smart Manufacturing und die Verwaltungsschale zu visualisieren. CESMII ist eine wichtige Initiative der USRegierung und für die Industrie 4.0 ist es ein wichtiger Partner in den internationalen Kooperationen. Die Demonstration zielt auf wichtige Themen ab, die unsere Industrie- und Bildungskunden umtreiben. Zum einen die Energieeffizienz, genauer die CO2-Effizienz. Zum anderen die Digitalisierung, über die Unternehmensgrenzen hinaus bis in die Cloud. Die Cloud ist relevant, weil bei der CO2-Bilanzierung die Emittenten aus unterschiedlichen Quellen kommen, auch von Lieferanten und Kunden. Die Zusammenführung der Daten kann sinnvoll nur über die Cloud abgewickelt werden. Als Demonstrator wurde eine Lernfabrik von Festo Didactic ausgewählt, welche den Produktionsprozess mit typischer Industrietechnik darstellt. Die Anlage misst nun kontinuierlich den Verbrauch der einzelnen Stationen, und zwar die elektrische Energie und die Druckluft. 8. Technische Aus- und Weiterbildung und Corporate Educational Responsibility 8. Technische Aus- und Weiterbildung und Corporate Educational Responsibility 70 71 Festo SE & Co. KG Nachhaltigkeitsbericht 2021 Festo SE & Co. KG Nachhaltigkeitsbericht 2021
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