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Wie war’s in Rio,

FrauWiesner?

Als Kampfrichterin an den Paralympics

2016 teilnehmen zu dürfen, war eine ein­

zigartige Erfahrung. So eine Chance bietet

sich einem nicht oft im Leben. Ich fechte

bereits seit meinem zwölften Lebensjahr.

In meinem Verein trainieren Fuß- und Rollstuhlfechter

gemeinsam. Bereits im Alter von 16 und 18 Jahren habe

ich die Trainer- bzw. die Kampfrichterlizenz im Degen- und

Florettfechten erworben.

Meine ersten großen Erfahrungen als Schiedsrichterin

konnte ich bei Weltcups im Rollstuhlfechten sammeln. Das

Gemeinschaftsgefühl, das Aufeinandertreffen verschiede­

ner Nationalitäten und das Thema Inklusion auf so einer

großen Bühne zu erleben und zu leben, begeistert mich

seitdem. Als ich letztes Jahr im März als Kampfrichterin für

Rio nominiert wurde, habe ich sofort zugesagt. Ich durfte

zehn unvergessliche Tage im Paralympischen Dorf und bei

den Wettkämpfen im sportbegeisterten Brasilien erleben.

Mein persönliches Highlight war das Finale als Haupt­

kampfrichterin des Herren-Degenteam-Wettkampfs Frank­

reich gegen China. Die Atmosphäre in der fast ausverkauf­

ten Halle bleibt für mich unvergesslich. So viele Zuschauer

wie bei den Paralympics haben Rollstuhlfechter selten.

Meine Erfahrungen als Trainerin kommen mir auch bei Festo

zugute. Hier trainiere ich zwar nicht selbst, aber in meiner

Abteilung „Product Training“ unterstützen meine Kollegen

und ich Produkttrainer organisatorisch, methodisch und

didaktisch sowie bei der Erstellung von Lernmedien und

Trainingshardware. Daneben organisiere ich Großveranstal­

tungen wie das Internationale Produkttraining IPT, zwei

einwöchige Veranstaltungen für insgesamt 300 Festo Kol­

legen aus Europa, Asien und Amerika. Das IPT dient den

Teilnehmern, Produktmarketingmanagern und Technical-

Support-Experten aus aller Welt, außerdem als Plattform

für den gegenseitigen Austausch von Erfahrungen und

Informationen. Ich sorge dafür, dass alle Trainer optimale

Rahmenbedingungen vorfinden, um ihr Expertenwissen

und ihre Erfahrungen in Form von Vorträgen, Workshops

und Kleingruppentrainings weitergeben zu können. Dazu

braucht es natürlich keinen Schiedsrichter, denn durch

solche Produkttrainings gewinnen alle.

1.2017

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