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3.2015

trends in automation

Inspiration

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trends in automation:

Welche Vorteile machen den Pneumatischen Muskel

zur idealen Besetzung im RoboThespian?

Bernd Lorenz:

Der Muskel ist für die Anwendung

optimal: Er agiert wie ein menschlicher Muskel, zieht

sich zusammen und entspannt sich – und das ohne

Reibungswiderstand oder Losbrechmoment, eben

Stick-slip-frei. Er ist hermetisch dicht und sauber, da

keine Schmiermittel benötigt werden. Alle Bewegungen,

langsam oder schnell, führt er ruckfrei und harmonisch

aus. Durch seine flexible Struktur und sein nach­

giebiges Verhalten ist er der perfekte Antrieb für die

Kooperation zwischen Mensch und Maschine.

Durch die Ansteuerung über Piezoventile kommen diese

Eigenschaften noch besser zum Tragen. Nicht zuletzt:

Mit dem Fluidic Muscle entfallen aufwendige hydrauli-

sche bzw. elektrische Konstruktionen komplett. Gerade

im Bereich der Animatronik sind diese Vorzüge elemen-

tar, denn hier geht es darum, möglichst lebensechte

Beweglichkeit mit passender Kommunikation zu

verbinden. Genau das erwarten die Menschen, die auf

humanoide Technologie stoßen und mit ihr interagieren.

Festo hat im Bereich des Live-Entertainments bereits

viel Erfahrung, von der Zauber-Show über Fahrsimula-

toren bis hin zu Rüttelsitzen im 4D-Kino.

Gibt es noch weitere Einsatzmöglichkeiten?

Lorenz:

Der Fluidic Muscle eignet sich für zahlreiche

weitere Applikationen. Im Bereich der Industrieauto-

matisierung hat sich der Pneumatische Muskel in drei

Anwendungsbereichen bewährt und etabliert. Als

pneumatische Feder, um Zugspannungen an Bändern,

Seilen, Ketten usw. zu kontrollieren und feinfühlig zu

regulieren. Um hohe Spannkräfte auf kleinen Durch-

messer zu erzeugen, zum Beispiel beim Fixieren von

Bauteilen in Formen oder Maschinen. Und für gezieltes

Rütteln und schnelles Vibrieren, wie es in der Zuführ-

technik oder Abfülltechnik notwendig ist.

Bernd Lorenz,

Leitung Membrane

Technologies, Festo

Nachgefragt

(B)

(C)

Der pneumatische Muskel

Der pneumatische Muskel arbeitet nach einem interes-

santen Prinzip – er ist ein Membran-Kontraktionssys-

tem, also vereinfacht gesagt ein Schlauch, der sich un-

ter Druck zusammenzieht. Die Innovation beruht auf

einer Kombination aus flexiblem Schlauch und Fasern

als Festigkeitsträger in einem rautenförmigen Gelege.

Die mit dieser Konstruktion nutzbare Zugkraft hat ihr

Maximum zu Beginn der Kontraktion und fällt dann na-

hezu linear mit dem Hub ab. Das eröffnet spannende

Anwendungsfelder.