

2.2017
trends in automation
Erfindungen
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Die 3D-Suchmaschine
Da sich der 3D-Markt so rasant entwickelt, hat das niederländi-
sche Unternehmen „3D Ninja“ nun die erste 3D-Suchmaschine
entwickelt, auf der man Modelle für den 3D-Druck finden kann.
Unter
www.ifind3d.comkann man derzeit durch etwa 750.000 3D-druckfähige
Designs stöbern, die man auf seinem 3D-Drucker ausdrucken kann.
ifind3d.comdurchsucht derzeit etwa 70 Prozent aller 3D-Modell-Bibliotheken im Web, bis
Jahresende will
ifind3d.com90 Prozent der Datenbanken indexieren.
Bild: Murtfeldt-3D
Der Autor
Gerald Reischl
ist Technologie-
journalist sowie
internationaler
Vortragender
und Autor meh-
rerer Bücher
mit dem
Schwerpunkt Informationsgesellschaft.
Er baute das Portal
futurezone.atzur
führenden Technologie-Nachrichten-
Plattform Österreichs auf.
Erst durch die Nutzung der generati-
ven Fertigung
waren die besonderen
Fertigungsvoraussetzungen für den
Bionischen Handling-Assistenten von
Festo gegeben.
Das Bindeglied der Industrie
„Wir sind generell gesprochen das Binde-
glied zwischen jenen, die Bauteile drucken
wollen, und denjenigen, die die Ferti-
gungsanlagen haben“, sagt 3Yourmind-
CEO Stephan Kühr. „Viele Unternehmen
sind am 3D-Druck interessiert, wissen
aber nicht, wo sie anfangen sollen.“ Als
Grundlage für den 3D-Druck dient eine 3D-
Zeichnung, die mit einem CAD-Programm
erstellt wird. Auf der Plattform von 3Your-
mind werden 3D-CAD-Programme mit 3D-
Druckern verbunden und es wird analy-
siert, welche Auswirkungen das auf die
unternehmensinternen Arbeitsabläufe
hätte und wie sie gestaltet werden müs-
sen. Außerdem wird auch gleich gecheckt,
ob aus Kostengründen intern gedruckt,
oder der Auftrag dafür außer Haus verge-
ben werden sollte.
Das gescannte Unternehmen
3Yourmind hat ein weiteres spannendes
Tool entwickelt, mit dem Industrieunter-
nehmen der Einstieg in die 3D-Welt er-
leichtert werden soll. Der „AM Part Identi-
fier (AMPI)“ scannt bestehende
Komponenten-Datenbanken nach Bautei-
len, die sich für die additive Fertigung eig-
nen. Aber nicht nur die technische Mach-
barkeit wird analysiert, sondern auch, ob
die Fertigung des Teils in 3D auch wirt-
schaftlich Sinn macht. Das bedeutet kon-
kret: Der Scanner schlägt dem Unterneh-
men vor, welche der Bauteile künftig nicht
mehr auf herkömmliche Weise, sondern
per industriellem 3D-Druck erzeugt wer-
den sollten. Das ermöglicht laut 3Your-
mind-CEO Kühr einen profitablen Über-
gang zu Industrie 4.0.
Ab nach Silicon Valley
Dass 3Yourmind seine Plattform zur richti-
gen Zeit entwickelt hat, beweist die Kun-
denliste: Daimler, Deutsche Bahn, Audi,
Continental, Siemens, Miele, Kuka etc. „In
der Regel kommen unsere Kunden aus
der Automobilbranche und aus dem Ma-
schinen- und Anlagenbau. Sie arbeiten
vor allem im Rapid Prototyping seit vielen
Jahren mit additiven Verfahren. Von daher
wissen sie, was sie von uns erwarten kön-
nen“, so Kühr, der mit seinem Start-up die
USA erobern will – Ende 2016 wurde ein
Büro im Silicon Valley eröffnet.