

Optimal ausgeleuchtete Straße,
ohne zu blenden
Die Vescon Systemtechnik GmbH ist in
Gleisdorf, nahe Graz beheimatet. Hier rea-
lisiert man unterschiedlichste Projekte
aus der Automatisierungs- und Verfah-
renstechnik bis hin zur Energietechnik
und Softwareentwicklung. Eine dieser
durchdachten Automatisierungs- und Ver-
fahrenstechniklösungen, die speziell für
ein slowakisches Werk des Automobilzu-
lieferers ZKW Group
(zkw-group.com)ge-
baut wurde, dient der Produktion eines
Voll-LED Hauptscheinwerfers. Dabei han-
delt es sich um ein LED-Lichtmodul, das
durch eine sogenannte „Matrixanord-
nung“ der LEDs und die Möglichkeit des
Abblendens einzelner LED-Segmente ein
Blenden anderer Verkehrsteilnehmer ver-
hindert und dabei trotzdem für eine opti-
mal ausgeleuchtete Fahrbahn sorgt.
Über visuelle Sensoren werden entgegen-
kommende bzw. vorausfahrende Fahrzeu-
ge erfasst und die Segmente entspre-
chend dem Verkehr selektiv zu- oder
weggeschaltet. Durch abgestimmte Über-
gänge zwischen den Lichtszenarien ergibt
sich für den Fahrer eine homogene und
optimierte Ausleuchtung der Straße, ohne
einen plötzlichen Lichtwechsel, wie man
ihn vom Umschalten von Fern- auf Ab-
blendlicht kennt. Dadurch können sich die
Augen des Lenkers auch leichter an die
neue Lichteinstellung anpassen. Ein akti-
ver Sicherheitsgewinn, denn die restliche
Umgebung bleibt vom Fernlicht hell ange-
leuchtet.
Exakt im Takt
Bei der Konstruktion galt es, Prozesse wie
zum Beispiel das schwierig zu handelnde
Auftragen einer Zweikomponenten-Wär-
meleitpaste zu berücksichtigen. Christoph
Legat, Projektleiter bei der Vescon Sys-
temtechnik GmbH: „Die Paste verfügt
über ein sehr rasches Aushärteverhalten.
Wir mussten also schon bei der Konstruk-
tion darauf achten, im Prozess die soge-
nannte Topf-Zeit nicht zu überschreiten.
Diese gibt an, wie lange sich ein reaktiver
Werkstoff verarbeiten lässt, bzw. – in die-
sem Falle – wie lange man die LED-Bautei-
le in der Paste platzieren kann, bevor das
Material zu stark ausgehärtet ist.“
Die Wärmeleitpaste ist hier deshalb erfor-
derlich, weil leistungsstarke LEDs Wärme
produzieren, die abgeleitet werden muss.
Beim fertigen Scheinwerfermodul sorgen
zusätzlich kleine Ventilatoren dafür, dass
die Wärme an die Scheinwerferfront ge-
führt wird, wodurch auch das Enteisungs-
und Abtauverhalten des Scheinwerfers
unterstützt wird. „Es gilt, zu kontrollieren,
ob tatsächlich auf allen gewünschten Flä-
chen die Wärmeleitpaste in der richtigen
Dosierung aufgebracht wurde, da es
sonst in Teilbereichen zu einer Überhit-
zung kommen könnte. Dies zählte zweifel-
los zu den besonderen Herausforderun-
gen bei dieser Anlage“, so Projektleiter
Legat.
Ein einbaufertig geliefertes Handling
sorgt für den gleichmäßigen Auftrag
einer 2-Komponenten-Wärmeleitpaste.
Ein weiteres Handling
positioniert Warmnietköpfe,
um die Reflektoren am
Kühlkörper zu befestigen.
Foto: GM Company
3.2015
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