

Präzise genietet
Ein zweiter, technisch besonders heraus-
fordernder Teilbereich der Scheinwerfer-
Montageanlage ist das Warmnieten. Da-
bei wird mittels exakt abgestimmter
Temperatur ein Kunststoffdom so ver-
formt, dass ein Nietkopf entsteht. Chris-
toph Legat: „Dieser Nietkopf sitzt am Re-
flektor und muss diesen und die Platine
auf dem Kühlkörper absolut stabil und si-
cher halten. Dabei muss so präzise genie-
tet werden, dass kein Spalt entstehen
kann, der beim abschließenden Rütteltest
oder im Echteinsatz zu einem Wackeln der
Komponenten führt, denn im schlimmsten
Fall könnte das das Lichtbild während der
Fahrt beeinflussen.“
Perfekt abgestimmte Lösung
Der Kunde hat sich hier für eine teilauto-
matisierte Lösung entschieden, bei der
noch mehrere Bediener Hand anlegen.
Das ermöglichte in diesem Fall einerseits
eine größere Flexibilität bei gleichzeitig
geringeren Investition und andererseits
kann der Hersteller auf unterschiedliche
Bauteile oder Produktvarianten leichter
Rücksicht nehmen. Trotz der händischen
Manipulation wird das Gesamtsystem
Schritt für Schritt von einer Steuerung
überwacht. Übergeordnet verwaltet eine
Datenbank alle Produktdaten und Infor-
mationen zum Produktionsablauf jedes
Scheinwerfers. Jeder Scheinwerfer ist also
am Ende des Herstellprozesses genau
rückverfolgbar.
Der Bediener entnimmt im ersten Schritt
ein Scheinwerfergehäuse und legt es in
die erste Bearbeitungsstation ein. Danach
wählt er die zu fertigende Type bzw. Vari-
ante. „Anschauliches Beispiel ist ein
Scheinwerfer, der für ein Fahrzeug ge-
dacht ist, das auf andere, also außereuro-
päische Märkte kommt. Hier werden dann
teilweise andere Blinkermodule verwen-
det, da aufgrund lokaler gesetzlicher Vor-
schriften zwischen Blinklicht und Tagfahr-
licht umgeschaltet werden muss“,
erläutert Legat.
Mensch und Maschine
Jeder Bediener arbeitet an zwei bis drei
verschiedenen Montageplätzen, während
Verriegelungszylinder für den guten Halt
der Werkstücke sorgen. Diese fixieren je-
doch nicht nur, sondern sie geben das
Bauteil auch erst dann wieder zur Entnah-
me frei, wenn alle erforderlichen Bearbei-
tungsschritte ordnungsgemäß ausgeführt
wurden. Der Bediener platziert also ver-
schiedene Bauteile und begleitet den
Scheinwerfer bis zum ersten vollautomati-
sierten Bearbeitungsplatz – dem Aufbrin-
gen der Wärmeleitpaste. Hier angekom-
men verfügt der Scheinwerfer bereits über
die komplette Verkabelung, das Verstell-
system und das Fernlichtmodul. Jetzt
kommt ein Dreiachshandling zum Einsatz,
das von den Spezialisten des Festo Tech-
nic and Application Centers einbaufertig
direkt an die Anlage von Vescon geliefert
wurde.