Previous Page  21 / 28 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 21 / 28 Next Page
Page Background

21

Technologiefabrik Scharnhausen: Energieeffizienz geplant und gelebt

Den Spezialisten gelang es, die Druck‑

niveaus der unterschiedlichen Netze am

gesamten Standort von acht auf sechs

bzw. 18 auf 13 Bar zu senken – eine nach-

haltige Maßnahme, denn schon ein einzi-

ges Bar weniger Druck spart fünf Prozent

Energie ein. Dafür mussten etwa 100 Anla-

gen, wie Zerspanungsmaschinen, Montage-

und Prüfautomaten, an die neuen Druck-

verhältnisse angepasst werden.

Transparenz bis zur Maschine

Aber nicht nur die großen Energieverbrau-

cher, auch kleinere Anlagen mit einem

hohen Energieverbrauch sollen in Scharn-

hausen ihren Beitrag zur Ressourcenscho-

nung leisten. Für eine maximale Energie-

transparenz müssen bestimmte Maschinen

fortwährend ihre Energiedaten offenbaren:

Nur was messbar ist, lässt sich nachhaltig

verbessern. So setzen die Experten Senso-

ren ein, um beispielsweise den Strom- oder

Druckluftfluss in der Anlage zu erfassen.

Die ausgelesenen Betriebs- und Ver-

brauchsdaten der ausgerüsteten Maschine

werden verdichtet in das Produktionsnetz-

werk eingebunden und schließlich visuali-

siert.

Natur und Umwelt

Eine ganz unmittelbare Maßnahme zur Res-

sourcen- und Umweltschonung ist die

Rückgewinnung von Regenwasser. Der

Neubau verfügt über ein Reservoir mit

einem Fassungsvermögen von 70.000

Litern. Darüber werden die sanitären Anla-

gen versorgt und die Grünanlagen bewäs-

sert. Überschüssiges Regenwasser wird zur

Versickerung in ein Rückhaltebecken gelei-

tet, damit die Körsch, der zweitgrößte Fluss

Stuttgarts, im angrenzenden Naturschutz-

gebiet nicht überschwemmt wird. Für einen

optimalen Lärmschutz minimierten die

Akustikplaner die Schallabstrahlung durch

gezielte Baumaßnahmen. Mitarbeiter profi-

tieren davon in den Gebäuden, Anwohner

außerhalb des Fabrikgeländes.

»Bei der Planung der Gebäudetechnik war ich von

Anfang an eingebunden. Erfahrungswerte aus anderen

Produktionsstandorten sehe ich heute konkret um‑

gesetzt. Außerdem erleichtert uns die neue Leitzentrale

die Arbeit: Per Smartphone oder Tablet kann ich

einschätzen, wann und an welcher Stelle Not am

Mann ist.«

Michael Höschele, Gebäudetechnik