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Technologiefabrik Scharnhausen: Energieeffizienz geplant und gelebt
Den Spezialisten gelang es, die Druck‑
niveaus der unterschiedlichen Netze am
gesamten Standort von acht auf sechs
bzw. 18 auf 13 Bar zu senken – eine nach-
haltige Maßnahme, denn schon ein einzi-
ges Bar weniger Druck spart fünf Prozent
Energie ein. Dafür mussten etwa 100 Anla-
gen, wie Zerspanungsmaschinen, Montage-
und Prüfautomaten, an die neuen Druck-
verhältnisse angepasst werden.
Transparenz bis zur Maschine
Aber nicht nur die großen Energieverbrau-
cher, auch kleinere Anlagen mit einem
hohen Energieverbrauch sollen in Scharn-
hausen ihren Beitrag zur Ressourcenscho-
nung leisten. Für eine maximale Energie-
transparenz müssen bestimmte Maschinen
fortwährend ihre Energiedaten offenbaren:
Nur was messbar ist, lässt sich nachhaltig
verbessern. So setzen die Experten Senso-
ren ein, um beispielsweise den Strom- oder
Druckluftfluss in der Anlage zu erfassen.
Die ausgelesenen Betriebs- und Ver-
brauchsdaten der ausgerüsteten Maschine
werden verdichtet in das Produktionsnetz-
werk eingebunden und schließlich visuali-
siert.
Natur und Umwelt
Eine ganz unmittelbare Maßnahme zur Res-
sourcen- und Umweltschonung ist die
Rückgewinnung von Regenwasser. Der
Neubau verfügt über ein Reservoir mit
einem Fassungsvermögen von 70.000
Litern. Darüber werden die sanitären Anla-
gen versorgt und die Grünanlagen bewäs-
sert. Überschüssiges Regenwasser wird zur
Versickerung in ein Rückhaltebecken gelei-
tet, damit die Körsch, der zweitgrößte Fluss
Stuttgarts, im angrenzenden Naturschutz-
gebiet nicht überschwemmt wird. Für einen
optimalen Lärmschutz minimierten die
Akustikplaner die Schallabstrahlung durch
gezielte Baumaßnahmen. Mitarbeiter profi-
tieren davon in den Gebäuden, Anwohner
außerhalb des Fabrikgeländes.
»Bei der Planung der Gebäudetechnik war ich von
Anfang an eingebunden. Erfahrungswerte aus anderen
Produktionsstandorten sehe ich heute konkret um‑
gesetzt. Außerdem erleichtert uns die neue Leitzentrale
die Arbeit: Per Smartphone oder Tablet kann ich
einschätzen, wann und an welcher Stelle Not am
Mann ist.«
Michael Höschele, Gebäudetechnik