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Handlungen und Bewegungen aufeinan-

der ab. Jede einzelne Ameise trifft ihre

Entscheidungen autonom auf Basis ihrer

Regelsysteme, ordnet sich dabei jedoch

dem gemeinsamen Ziel unter und trägt

so ihren Teil zur Lösung der anstehenden

Aufgabe bei. Eine hierarchische Ordnung

gibt es dabei nicht. Vielmehr beteiligen

sich durch die verteilte Intelligenz alle

BionicANTs gemeinsam am Lösungspro-

zess. Der dazu nötige Informationsaus-

tausch zwischen den Ameisen findet über

das Funkmodul im Rumpf jeder einzelnen

Ameise statt. Bei Bedarf kann auch von

außen in die Interaktion regelnd einge­

griffen werden.

Zusammenspiel moderner Technologien

In und auf den BionicANTs befindet sich

Hightech vom Feinsten. Ihre Umwelt

nehmen die künstlichen Ameisen mittels

3D-Stereokamera und optischem Boden-

sensor wahr. So können sie sowohl ihre

exakte Position bestimmen als auch mit

ihren Greifwerkzeugen ein Objekt fassen

und bewegen. Die Zangenbewegung ihrer

Kiefer erzeugen zwei piezokeramische

Biegewandler, die als Aktoren im Kiefer

integriert sind. Piezotechnologie sorgt

auch für die Fortbewegung der BionicANTs.

In jedem der sechs Oberschenkel arbeiten

drei trimorphe piezokeramische Biege-

wandler. Damit lassen sich die künstlichen

Insektenbeine nach oben, vorne und hin-

ten bewegen. Ein großer Vorteil der Piezo-

technologie ist ihre hohe Präzision, große

Energieeffizienz und der äußerst geringe

Verschleiß. Der Körper der BionicANTs

wurde im SLS-Verfahren lasergesintert und

danach per 3D-MID-Technologie mit gut

sichtbaren Leiterstrukturen ausgestattet.

Die elektrischen Schaltungen auf der

Oberfläche übernehmen gleichzeitig kon-

struktive wie elektrische Funktionen. Ihre

Energie beziehen die kleinen Sechsbeiner

aus zwei Akkus, die sie über ihre Fühler

selbstständig an der Ladestation aufladen.

Für die On-Board-Intelligenz sorgt ein

moderner Mikroprozessor.

Konkreter Nutzen für die Produktion

Aus Forschungsprojekten wie den

BionicANTs ergibt sich nicht erst in einigen

Jahren ein konkreter Nutzen. Bereits heute

fließen moderne Technologien in die

Entwicklung ein, werden verfeinert und

Ideale Plattform:

Forschungsträger zur Erprobung neuer Technologien.

verändert und dienen dann als Vorbild für

marktfähige Produkte wie beispielsweise

den Piezo-Proportionalventilen von Festo.

Sie bewähren sich heute schon millionen-

fach in der Medizintechnik und der Auto-

mobilindustrie. Aber auch Entwicklungen

wie die Funktionsintegration, Leichtbau,

Miniaturisierung und dezentrale Steue-

rungstechnologie fließen kontinuierlich in

die reale Produktion ein. Ein gelungenes

Beispiel ist die Ventilinsel CPX, die selbst-

ständig Condition-Monitoring-Aufgaben

übernehmen kann. Es bleibt mit Spannung

zu beobachten, in welcher Form die

Erkenntnisse der Bionik auf dem Gebiet

der Kooperation von Komponenten durch

Kommunikation als Nächstes in der

Produktion Einzug halten werden.

www.festo.com/bionicants